Η περιοχή μας στο βιβλιο Grundlinien der Geographie und Geologie von Mazedonien...1908
Η περιοχή μας στο βιβλίο "Grundlinien Der Geographie und Geologie Von Mazedonien und Altserbien, Nebst Beobachtungen in Thrazien, Thessalien, Epirus und Nordalbanien. [A Translation of Pp. 1-542, 631-646 and 664-679 of the Preceding.] του 1908
Κύριος συγγραφέας: Cvijic, Jovan, 1865-1927.
Μορφή: Βιβλίο
Γλώσσα: Γερμανικά
Έκδοση: Gotha [Germany] : J. Perthes, 1908-
Σειρά: Erganzungsheft ... zu Petermanns geographischen Mitteilungen. Nr. 162.
Στις αναφορές που κάνει ο συγγραφέας για την περιοχή μας, τονίζει τις ιαματικές πήγες μας, κάνοντας λόγο για την μοναδικότητά τους και πως πουθενά αλλού στα βαλκάνια δεν υπάρχει κάτι του ίδιου επιπέδου.
Έκδοση στα γερμανικά Gotha [Germany]
V. Das Becken von Serres und der Talzug der Andžista.
Von dem Becken von Dojran bis zur Klamm der Mesta erstreckt sich zwischen den
Dörfern Jenikej und Okular eine Reihe von Senkungsfeldern und. Talzügen, die etwa
170 km lang sind. Hinter dem Becken ven Dojran, das eine absolute Höhe von 148 m
hat, beginnt der Talzu g von Poroj, zwischen der Belasica und Kruia, 1,6—2 km breit;
das Gelände steigt darin bis zur 272 m hohen Talwasserscheide Dovatepe empor und sinkt
sodann zum Becken von Serres, welches 1258 qkm groß ist und dessen niedrigster
Punkt, der Boden des Tachinsko Jezero, nur 5 m über dem Meere liegt. Die Längsachse des Beckens ven Serres streicht NW—SO. Seine nordöstliche Umrahmung wird
von den Ausläufern des Pirins, eines hohen, aus Granit und kristallinischen Schiefern
zusammengesetzten Gebirges, gebildet, in denen sieh der Sammeltrichter der Čaj, des Flusses
von Serres, befindet. Die wichtigeren unter diesen Gebirgen sind: der Alibotuš (höchster
Gipfel Šabran 1820 m), der bei der Klamm von Rupel an der Struma beginnt; diese
Partie heißt Sengelovsk a Planina . Südöstlich davon befinden sich die Šarlija (höchster
Gipfel Alibaba 1500 m) und Crna Gora. Von der Crna Gora erstreckt sich bis zum
Becken von Drama die Sminjic a (Dragan 1300 m). Im Sammeltrichter an der rechten
Seite der Oaj ragt die niedrige Kapaklijsk a Planin a empor. Südlich vom Talzug ven
Poroj und vom Becken von Serres liegt das Gebirge Krus a (950 m), dessen nördliches
Vorland Karadag h heißt, sodann das lange eingeebnete Gebirge Rešik (1060 m).
Der Hauptfluß des Beckens ven Serres ist die Struma , die aus der Klamm
Rupelsk a Klisur a oder Derven t hervorkommt. Vom Rande des Beckens von Serres
bis zur Džumaja, an der bulgarischen Grenze, verfolgt ihr Tal eine nahezu gerade und
meridionale Richtung. Durch das Tal und um dasselbe erstrecken sich meridional streichende Verwerfungen, die ich auf der Skizze Tektonisch e Vorgäng e in der Rhodope -
mass e (Sitzungsber. der Kais. Akad. der Wiss. Wien CX) bezeichnet habe. Sie wurden
hauptsächlich auf Grund der zahlreichen Thermen entworfen, weniger auf Grund der geologischen Angaben früherer Forschungsreisenden. In keinem andern Tale der Balkanhalbinsel sind nämlich die Thermen, zumeist die warmen Schwefelquellen, so zahlreich
wie in dem Tale der Struma. In der Rupelska Klisura gibt es zwei Thermen: das Schwefelbad Banja von Demirhissar oder Valoviste mit etwa 46° C, sodann einige Thermen in
Rüpel mit niedrigeren Temperaturen. Weiter aufwärts befindet sich die berühmte Schwefeltherme Marikostinov o mit etwa 56° C. Unterhalb Novo Selo ist die Schwefelquelle
Banja von Gradesnica; bei Simitlija befinden sich Schvvefelthermen ven 51—58°C. Später
wurde diese Verwerfung durch das mazedonische Erdbeben vom 4. April 1904 bestätigt,
welches von R. Hoerne s untersucht worden ist (Mitteil. d. Erdbebenkomm. d. Kais. Akad.
d. Wiss. AVien, neue Folge, Nr. XXIV). Die Hauptlinie des Erdbebens stimmte mit den
Verwerfungen des Strumatals überein. In diesem entstanden damals Spalten, die mehrere
Hundert Meter lang und bis 1 ni breit waren, das Tal war an mehreren Stellen mit
Blöcken verschüttet, die infolge des Erdbebens von den Abhängen herabgestürzt und in der
Klamm dos Dorfes Kresn a bis 100 cbm groß waren, das Gelände und die Dorfhäuser
hatten sich stellenweise auch 1 m tief gesenkt, auch an den Thermen kamen Störungen vor.
Nachdem die Struma aus der Rupelska Klisura herausgetreten ist, fließt sie auch
weiter schnell über den großen Schuttkegel und durch den untern Teil des seichten
Butkovsk o Jezero , eines durch den alten Schuttkegel der Struma abgedämmten Flußsees, und mündet dann in das Tachinsk o Jezero . Der starke Abfluß dieses Sees,
der ebenfalls den Namen Struma führt, fließt mit bedeutendem Gefälle durch die Klamm
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332 J. Cvijic, Geographie und Geologie von Mazedonien und Altserbien.
von Jenike j und mündet bei dem kleinen Fischerdorf Öajizi in den Golf von Orfani.
An der Mündung der Struma lag im Altertum die große Stadt Amphipolis, über welcher
sich die berühmten Goldgruben im Pangeos, der heutigen Prnar-planina, befanden, von
denen noch zahlreiche Spuren vorhanden sind. Das trübe AVasser der Struma läßt sich
im Golfe von Orfani 1 km weit verfolgen.
Ein anderer bedeutender Fluß ist die Dramatica , die aus dein Becken ven Drama
kommt, durch den Talzug der Andžista fließt und in das Tachinsko Jezero mündet.
Von der nördlichen Umrahmung fließen dem Becken von Serres noch zwei größere
Flüsse zu: die Valoviska Belica , deren Flußgebiet in dem Sammeltrichter zwischen dem
Alibotus und der Sarlija liegt und die in das Becken bei Valovište oder Demir-Hissar
mündet, sodann die Caj ven Serres, die aus der Banic a und Brodsk a Reka bestellt.
Von S betreten das Becken: die Golema Reka bei. dem Dorfe Apidija, Ilidže-der e und
die Ježovska Reka. Diese während der Regenzeiten wasserreichen Zuflüsse der Struma
und des Tachinsko Jezero gelangen im Sommer gar nicht bis zu diesen, denn ihr Wasser
verdunstet und verschwindet im Sande des Beckens. Das geschieht aus folgenden Ursachen:
Am Rande des Beckens von Serres befindet sich eine Zone sandiger und schotteriger,
neogener und diluvialer Gerolle, die das Wasser aufsaugen; sodann besitzen diese Flüsse
zumeist keine ständigen Betten, sondern verästeln sich in kleineren Armen und verschieben
sich auf ihren Schuttkegeln; von nicht geringerem Einfluß auf die Verdunstung und Versickerung ist der menschliche Eingriff, die Flüßchen werden im Sommer in zahlreichen Wassergräben auf die Äcker und Wiesen geleitet. Im Becken von Serres herrscht eine hohe
Sommertemperatur, es ist kahl, die Luft ist während des Sommers trocken, sodaß das
Flußwasser in großen Massen verdunstet.
Der Boden des Beckens von Serres erhebt sich in der Richtung gegen 0 und geht
in den Talzu g de r Andžist a und des Tasluk-boga z über, der zwischen Sminjica und
dem Prna r (Pilav-tepe 1872 m) mehrere Kilometer breit ist, und dessen höchster Punkt
etwa 110—120 m absoluter Höhe hat. Er geht in das Becken ven Drama über.
1. Der Talzug von Poroj und die gestörten Rumpfflächen der Belasica,
Kruša und des Bešiks.
Die Becken von Serres und Dojran sind durch einen Talzug verbunden, der im S durch
die Kruüsa und den Karadagh, im N durch die Belasica begrenzt wird und den ich nach
dem Dorfe Poroj den Talzug von Poroj nenne.
Die Bahnlinie führt durch
ihn hindurch. Der Boden
des Talzugs von Poroj
~ besteht aus diluvialen
undrezentenSchuttkegeln,
die im westlichen Teile
größer sind, außerdem
sind che von der Belasica
kommenden bedeutend
mächtiger als die südlichen, unter der Krusa; daher ist der Boden des Talzugs von
N nach S geneigt. Sonst steigt sowohl von der Serreser als auch ven der Dojraner Seite
Geologische und geographische Beobachtungen und Schlußfolgerungen. 333
che Sohle des Talzugs bis zur bekannten Talwasserscheide Dova-Tepe empor, die die
Wasserscheide zwischen dem Flußgebiet des Vardars und dem der Struma bildet.
Die Schuttkegel beginnen mit dem großen Schuttkegel der Struma bei dem Dorfe
Hadži-Bejlik. Er ist unterhalb der Klamm von Rupel abgelagert und erstreckt sich bis
zum Butkorsko Jezero. Hier liegt ein niedriger, dennoch aber merklich gewölbter Schuttkegel, durch den die Flüßchen abgedämmt sind, che von dem Dova-Tepe, ven der Belasica
und der Krusa herabkommen, wie z. B. Dibrovnik , Rep und Čukulovsk a Reka.
Auf diese AVeise entstand das Butkovsk o Jezero ; der See ist seicht, nahezu ein Sumpf,
an den Rändern mit Riedgras bewachsen. Im Frühling tritt er stark über, und oft besteht
die Ebene von Serres zwischen dem Butkorsko und Tachinsko Jezero bis zum Sommer
aus Sümpfen. Das ist ein Zeichen, daß hier die älteren Seeverhältnisse noch nicht vollständig verschwunden sind: diese playa s oder zeitweiligen Seen erinnern an den alten
See des Beckens von Serres. Im Sommer ist ein beträchtlicher Teil dieser Ebene mit
Baumwolle bepflanzt.
In der Richtung nach W und strumaaufwärts, bis zu den Dörfern Matnica ,
Gornji ( = oberer) und Donji ( = unterer) Poroj hin, trifft man Schuttkegel an, deren
Höhe etwa 30 m beträgt und die ven den Wildbächen von der Belasica herabgeschwemmt
worden sind. Es sind diluviale und rezente Ablagerungen, die aus Sand, Schotter und
bis 1 m im Durchmesser großen Blöcken bestehen. Die Schuttkegel sind mit Wasser vollgesogen, und aus ihnen, insbesondere an der Berührungslinie der Schuttkegel und der kristallinischen Gesteine der Belasica, entspringen viele Quellen. Das Gelände ist also überaus
gut bewässert, sehr fruchtbar und von zahlreichen Hainen, Obstgärten und Saaten grün.
Auf dem Schuttkegel liegen alle Ansiedlungen dieses Gebiets, die in dichtgedrängte Häusergruppen oder Džemate, die nahe beieinander liegen, geteilt sind. So z. B. hat das Dorf
Gornji Poroj zwei Viertel: Varos im 0 mit Dorfkaufläden und Džema t im AV.
Zur Kruša hin werden die Schuttkegel immer kleiner und gehen in eine niedrige
alluviale Fläche über, die sich bis unterhalb des Klosters Sv. Dimitrios im Karadagh fortsetzt.
Sandig und weich, ist diese Fläche von Flüßchen, Quellarmen des Dibrovnik, durchschnitten; unter ihnen ist am stärksten der Rep, der von Poroj kommt. Sie sind
alle wasserreich, schnell und ihre Betten sind im Sande 2—3 m eingetieft. Zwischen
dem Kloster und Dojran oder Polenin überschreitet man kristallinische Grate des Karadaghs,
sodann eine sandige, fruchtbare Fläche, die mit Baumwolle, Mohn, Mais bepflanzt oder
mit Maulbeergärten und dichtem immergrünem Gebüsch bedeckt ist; unter dem letzteren
kommen Granatnüsse häufig vor. Das Gelände steigt allmählich bis zur Talwasserscheide
Dova-Tepe an, die aus großen, zumeist diluvialen Schuttkegeln besteht. Der Talzug
von Poroj ist an der Dova-Tepe \\ —2 km breit. Die Geschiebe und Blöcke der Schuttkegel bestellen aus kristallinischen Schiefern, seltener aus Serpentin. Die Schuttkegel setzen
sich auch weiter im W bis zur sandigen Fläche fort, die den trockengelegten Boden des
Dojransko Jezero bildet.
An der nördlichen Seite des Talzugs von Poroj ragt die Belasica empor, dessen
geologische Beschaffenheit bereits geschildert wurde: kristallinische Schiefer mit Granit und
mit Serpentinadern. Ihre südlichen Abhänge 'sind eine flexurartig gehobene alte Oberfläche, die sich unter die Schuttkegel des Talzugs von Poroj fortsetzt. Diese Abhänge sind
unten nahezu Abstürze und senkrechte Flächen, also den ägäischen Abhängen des Olymps
ähnlich. Infolge dieser starken jungen Störungen, vorzugsweise Hebung, ist die alte Oberfläche der Belasica von jungen Klammen zertalt, deren Betten aus Stromschnellen und
Kaskaden bestehen, wie z. B. das Bett des Reps. Zwischen den Klammen befinden sich
kurze Rippen mit einer ebenen, aber steil geneigten Oberfläche. Die Rippen haben eine
die wahrscheinlich eine Fortsetzung der Rumpffläche der Ravna bildet und von ihr
flexurartig emporsteigt. Nach dem Talzug von Poroj hin sinkt sie dagegen allmählich und schiebt sich unter die Schuttkegel ein; man trifft sie hier in Betten
an, die durch die beschriebenen Gerolle bis zu den kristallinischen Schiefern eingetieft
sind. Auch die alte Oberfläche der Krusa ist bedeutend gehoben und deshalb ven
jungen, überaus verästelten Tälern zertalt. Daher besitzt die Kruäa eine Federstruktur mit
zahlreichen Nebengraten, die lang und sanft geneigt zur Ravna und dem Talzug von Poroj
abfallen; kahle felsige Flächen kommen selten vor, sie sind nahezu sämtlich mit Gesträuch
und Wald bedeckt.
Im 0 von der Kruäa erhebt sich sanft der Beäik, der den ganzen Flächenraum
zwischen dem Becken ven Serres und dem von Ajvassil-Bcäik einnimmt und ein Rumpfgebirge bildet, das etwa 20 km breit ist. Man sieht auf ihm eine seichte Talmulde oder
eine lange Einsattlung, wahrscheinlich den Rest eines alten Tales, durch welche die Straße
Saloniki—Serres führt und die den Beäik in zwei Partien scheidet, eine kleinere aber
höhere und massigere und eine östliche, niedrigere, die in zahlreiche abgeplattete Grate
zergliedert ist.
Ich habe seine geologische Beschaffenheit oberhalb Ježova beobachtet, besonders die
Beschaffenheit des waldigen, hohen Grates, der den Namen Dževezlik hat. Man sieht
hier zuerst horizontale oder sanft geneigte neogene Schichten, mit denen wir uns sjiäter
beschäftigen werden; aus ihnen bestehen die Platten zwischen dem Tachinsko Jezero und
dem Dževezlik. Die neogenen Schichten lagern auf kristallinischen Schiefern mit Granit.
An der Sohle der kristallinischen Serie befindet sich Gneis mit vielen Granitadern, sodann
Amphibolit, Glimmerschiefer und Quarzit mit Marmoreinlagerungen. Die Täler der Quellarme der Ježovska Reka sind V-förmig und führen besonders bedeutende Ablagerungen von
Granitgrus und Blöcken. Ähnliche Gesteine werden auch in der Jenikejklamm der Struma,
in der Nähe des Golfs von Orfani, angetroffen, die 0— W streichen und nach S einfallen.
An der Straße Serres—Saloniki habe ich folgendes beobachtet (s. Taf. 19, Profil 14):
An den Abhängen des Beckens von Serres sieht man drei Sand- und Schotteiterrassen,
die erste etwa 82, die zweite 94 und die dritte 164 m über der Struma. Der Schotter
und Sand hegen auf Granulit, Gneis und Glimmerschiefer, aus denen die ganze westliche
Strecke des Beäiks besteht: nur auf dem höchsten Punkte der Talmulde, zwischen den
Dörfern Lahana und Negovan, ist Gabbro durch den Gneis gedrungen. Der Granulit ist
von weißer, sacharoider Masse, aus Kaliglimmer, Feldspat und Quarz gebildet und enthält
eingesprengte Schüppchen von stark verwittertem Magnesiaglimmer. Der Gneis hat feine
Bestandteilchen, eine feine Schichtstruktur und ziemlich verwitterte Masse; außer
Magnesiaglimmer, Feldspat und Quarz enthält er in beträchtlicher Menge auch Kaliglimmer.
Es kommt eine Gneisvarietät vor, in der weiße — Feldspat und Quarz -— und grüne,
gleichmäßig verteilte ferromagnesische Bestandteile miteinander abwechseln. Der Gabbro
Geologische und. geographische Beobachtungen und Schlußfolgerungen. 335
ist von grauschwarzer Farbe, ven sehr frischer Masse, mit feinen Bestandteilen. Durch
die Lupe sieht man, daß er neben Dialag auch Magnesiaghmmerschüppchen enthält;
frische Feldspatindividuen verschwinden in der dunkelfarbigen ferromagnesischen Masse.
Derartig ist die Zusammensetzung des Beäiks bis zum Dorfe Djuvezn a im Ajvasilbecken, wo die kristallinischen Gesteine unter mächtige junge Seeablagerungen absinken,
namentlich unter Sande und sandige Tone.
Die kristallinischen Schiefer des Bešiks streichen NW—SO oder 0—W. Am Profil
zwischen dem Becken von Serres und Djuvezna habe ich in ihnen neun Hauptfalten beobachtet. Die Physiognomie des Beäiks ist aber unabhängig ven dieser Struktur. Sämtliche
Falten der kristallinischen Gesteine, der Granit und Gabbro, sind durch eine nahezu ebene
Oberfläche abgeschnitten, die eine absolute Höhe ven 500 — 600 m hat und sich über einen
Flächenraum von 800 qkm. verfolgen läßt. Auf dieser alten Oberfläche befindet sich
stellenweise Rumpfflächengeröll, das bis 9 m mächtig ist und als Verwitterungsschutt
der Rumpffläche aufgefaßt werden muß. Am Profil zwischen Nigrita und Suho ist die
alte Oberfläche des Beäiks sanft gewölbt und besitzt eine absolute Höhe von 800 bis
1000 m. Sämtliche Täler des Beäiks sind in diese alte Oberfläche eingetieft, also jünger
als diese.
Der Beäik war nach der Faltung eingeebnet werden, gleich dem Plateau von Kukuä
oder Ravna. Mit der Krusa, dem. Karadagh, vielleicht auch der Belasica bildete er
eine Rumpffläche. Auch gegenwärtig sind sie zum größten Teil eine fast horizontale,
aber verschiedenartig gehobene Fläche, die mit terra rossa und eckigen Gesteinsbrocken bedeckt ist, hier und da auch mit Schotter, der den Beweis liefert, daß sich
vorzugsweise die Flußerosion an der Bildung dieser Rumpffläche beteiligt hat. Die Rumpffläche der Ravna geht in die alte Oberfläche des Besiks flexurartig über. Im S ist der
Besik dagegen durch eine Verwerfung des Beckens von Ajvasil-Besik begrenzt; die Verwerfung, die nach der Physiographie und den Thermen in der Abhandlung Tektonisch e
Vorgänge in de r Rhodope-Mass e angegeben ist, wurde durch das Erdbeben ven Saloniki im Jahre 1902 bestätigt. Im N sinkt die alte Oberfläche des Besiks allmählich
in das Becken von Serres ab; nach den Schwefelthermen aber zu urteilen, die hier und
da, wie z. B. in der Umgebung von Nigrita, verkommen, scheinen stellenweise kurze Verwerfungen hindurchzuziehen.
Der Beäik wurde also nach der Faltung eingeebnet, und diese Rumpffläche blieb bis
zum Neogen erhalten. Aus weiteren Beobachtungen über das Neogeii des Beckens von
Serres werden wir sehen, daß im Oligomiozän, zu Ende des Neogens und später die Rumpffläche des Beäiks stark disloziert werden ist. Dabei bildete sich auch das Senkungsfeld
von Serres.
Die Entstehung der beschriebenen Verebnungsflächen habe ich im wesentlichen auf
subaerische Abtragung zurückgeführt. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß ein Teil
der Rumpffläche der Ravna und die südöstliche Partie des Beäiks eine Abrasionsfläche des
Sarmatischen Meeres sind. Neumay r nimmt an, daß die roten Tone der Chalkidischen
Halbinsel und des Beckens ven Ajvasil-Besik sarmatischer Herkunft sind; die nämlichen Tone
sind auch auf der Ravna vorhanden. Wahrscheinlicher sind sie das Fluvium einer Rumpffläche, das an seinem Entstehungsort liegen blieb und nur hier und da abgewaschen und
in mächtigen Massen abgelagert wurde. Im Becken von Serres kommen aber die sarmatischen Schichten vor, die bei Ježova an den Abhängen des Beäiks ziemlich hoch emporreichen. Aus Burgerstein s Untersuchungen ist bekannt, daß es auf der Kassanclra
sarmatische Schichten gibt und höchstwahrscheinlich sind auch die unteren Teile des
Neogens bei Katerina unter dem Olymp sarmatischen Alters. Es dürfte also möglich sein,